Die Gründungsjahre ab 1889

Am Anfang unseres Vereins stand eine großartige Idee, die auch heute wieder an Bedeutung gewinnt: die Heilkraft der Natur. So wurde am 4. Juli 1889 im Gasthaus „Stadt Altenburg“ unter Leitung des Fabrikschlossers Robert Zschocke der „Naturheilverein Rußdorf“ gegründet (siehe auch PDF: Gründungsanträge und Satzungen von 1889-1929). Zunächst umfasste der Verein 26 Mitglieder, nach einjährigem Bestehen konnten bereits 98 Mitglieder gezählt werden. Der Verein kümmerte sich vor allem um das Wohl der Arbeiterfamilien in Rußdorf und Umgebung. Dafür wurden z.B. Wannen für Wasserkuren oder Bücher über Heilkunde ausgeliehen. 1890 übernahm der Strumpfwirker Richard Pester das Amt des Vereinsvorstandes, und Robert Zschocke wurde Stellvertreter. Ab 1891 gab es für einige Zeit sogar einen eigenen Vereinsarzt, Dr. Neideck aus Limbach.

Schon 1902 erstarkte der Wunsch nach einem Sonnenbad (siehe auch PDF: Geschichte der Naturheilkunde und des Sonnenbadens). Der Verein kaufte dafür Ende 1903 vom Oberfrohnaer Bauern Gustav Grobe ein 1,15 ha großes Grundstück, das etwa 15m breiter als der heutige Bereich des Sonnenbades war. Ostern 1904 begann der Bau. Es wurden zwei Teiche ausgeschachtet und so manche Quelle angestaut, natürlich mit reiner Muskelkraft. Im August des gleichen Jahres wurden am Rand des Grundstücks die ersten Schrebergärten angelegt, deren Größe auf jeweils 42 m² festgelegt war. Und endlich wurde die Teichanlage des Sonnenbades am 23./ 24. Juni 1907 eingeweiht.

Dem Sonnenbad folgten weitere Anlagen zur Freizeitgestaltung und Naturheilung. So stiftete bereits 1904 das Vereinsmitglied Max Kluge eine Gondel, und 1908 begann man mit dem Bau einer Sand-Kegelbahn am anschließenden Badehaus. 1909 wurde die Kegelbahn überdacht und ein Kegelhaus errichtet.

Postkarte Sonnenbad Rußdorf um 1910

Postkarte Sonnenbad Rußdorf um 1909 (nachkoloriert)

Auf der folgenden Postkarte sieht man am oberen Rand vermutlich die ersten Lauben unserer Gartenanlage, rechts einen großen Kinderspielplatz und unten das Quellbecken für den Badeteich mit Springbrunnen. Über allem weht die Vereinsflagge, deren Farben leider nicht offiziell überliefert wurden.

Grußkarte Naturheilverein Rußdorf um 1909 (nachkoloriert)

Postkarte Naturheilbad Rußdorf

Postkarte Naturheilbad Rußdorf (nachkoloriert)

Nachdem nun das Kegelhaus errichtet war, folgte in den Jahren 1910/11 der Bau eines Vereinshauses, das man auch Wirtschaftshalle nannte, wo Versammlungen abgehalten und Getränke und Snacks verkauft wurden. Dafür wurde ein Wirt angestellt, der sich um den Betrieb der Wirtschaft kümmerte. Seit 1912 verfügte die Halle über elektrischen Strom, im Folgejahr wurde das Stromnetz weiter ausgebaut. Überhaupt war der Naturheilverein in wirtschaftlichen Dingen sehr rührig. Im Teich wurden Fische gezüchtet, die am Jahresende verkauft werden konnten, von den Wiesen wurde das Heu verkauft und dazu kamen noch die Eintrittsgelder ins Bad (ca. 10 Pfennige), die Einnahmen der Wirtschaft, die Pacht für die Schrebergärten (5 Mark im Jahr), die Gebühren vom Bücherverleih (5 Pfennige), die monatlichen Beiträge für ca. 250 Mitglieder (25 Pfennige) und die Mieten für die Apparate wie Badewannen oder Dampfkästen. 1912 betrug der Gesamtumsatz ca. 5000 Mark, und die Einnahmen deckten gerade so die Ausgaben. Monatlich wurden verschiedene Vorträge über alle Themen rund um die Gesundheit gehalten, wie zum Beispiel „Krankheit oder Vorbeugen“, „Kinderkrankheiten“, spezielle Frauenvorträge wie „Krebs und Wechseljahre“ oder „Die Geschlechtsorgane der Frau in normalen und unnormalen Zustand mit anatomischen Farbtafeln“, wie auch über „Die Kurierfreiheit und das Kurpfuschergesetz“. Denn seit 1870 gab es in Deutschland ein Gesetz, daß jeder medizinische Behandlungen durchführen darf. Dem wieder entgegenwirkend wurde 1910 dem Reichstag der Entwurf eines „Gesetzes zur Bekämpfung der Mißstände im Heilgewerbe“ vorgelegt, das im Volksmund „Kurpfuschergesetz“ hieß.

1914 wurde das 25 jährige Bestehen zum alljährlichen Vereinsfest zünftig gefeiert und alle bedeutenden Vereine der näheren Umgebung eingeladen. Davon gab es nicht wenige, wie zum Beispiel: Ortsverein, Gesangsverein „Eintracht“, Wahlverein, Arbeiterradfahrverein, Radfahrverein „Rußdorf, Turnerverein „Rußdorf“, Turnverein „Germania“, Militärverein „Rußdorf“, Militärverein „Kaiser Friedrich Bund“, Pfeifenklub „Gemütlichkeit“, Gesangsverein „Lyra“, Mundharmonika-Verein, Stenographen-Verein, Schützengesellschaft „Stadt Altenburg“, Tierzucht-Verein, Gesangsverein „Erato“, Männer-Gesangsverein, Musikverein und Zitherklub sowie der Gemeinderat, die freiwillige Feuerwehr und das Lehrerkollegium. Dazu kamen noch die Brudervereine Limbach, Burgstädt, Chemnitz, Hartmannsdorf, Mittelfrohna, Oberfrohna, Pleißa, Taura, Wittgensdorf, Bräunsdorf, Frankenhausen, Gößnitz, Altenburg und Callenberg aus dem „Verband für Volksgesundheit“, dem der Verein damals angehörte. Man merkt, zu jener Zeit gab es noch keine Fernsehgeräte.

Doch als es wieder mal am schönsten war, und der Verein im freundschaftlichen Miteinander erblühte, begann im Herbst 1914 der erste Weltkrieg. Im Laufe der Kriegsjahre bis 1918 wurden 120 Vereinsmitglieder eingezogen, davon starben im Krieg 14, und zwei wurden vermißt. Einer von ihnen, der ehemalige Hallenwirt, kehrte erst nach 6½ Jahren Gefangenschaft wieder nach Hause. Jedes Jahr gedachte der Vereinsvorsitzende Richard Pester in einer Versammlung der im Krieg und zu Hause verstorbenen Mitglieder. So liest man in einem Protokollbuch vom Februar 1917:
„Eingangs gedachte er mit bewegten Worten in dieser ernsten Zeit derer, die im Felde stehen und für uns kämpfen, ausklingend in den Wunsch, daß unser Vereinsleben wieder in voller Blüte erwache und der Verein wieder erstarke, blühe und gedeihe. Weiter gedachte er der Mitglieder und Frauen, welche in diesem Jahr durch Tod von uns geschieden sind, es betrifft 4 Mitglieder und 5 Frauen, rief ihnen noch ein „Ruhe sanft“ in die kühle Gruft nach und bat die Mitglieder zur Ehrung sich von ihren Plätzen zu erheben.“

Während des Krieges brannte das Vereinsleben nur auf Sparflamme, es wurden keine Vorträge mehr gehalten, und die Nahrungsmittel waren so knapp, daß es sogar am Futter für die Fischzucht mangelte. Man schickte sogenannte „Liebesgaben“ zu den Mitgliedern an die Front und verlas Flugblätter mit der Aufforderung „Treibt Kriegsgemüsebau! Kein Brachland in diesem Kriegsjahr!“, um die Nahrungsversorgung zu verbessern. 1918 sank die Mitgliederzahl des Naturheilvereins auf 216 und der Jahresumsatz auf 790 Mark.

Nach dem ersten Weltkrieg ab 1918

1919 ging es mit der Vereinsarbeit wieder bergauf, aber durch die Auswirkungen des Krieges begann die große Inflation, und aller paar Monate wurden die Preise verdoppelt. Die Wirtschaftshalle wurde wieder eröffnet, und der Verkauf von Getränken, Zigarren, Kaffee und Gebäck lief wieder an. Im Februar 1919 legte der Vorsitzende Richard Pester sein Amt als Vereinsvorsitzender aus gesundheitlichen Gründen nieder. Der Schlosser Georg Herold wurde zum neuen Vorsitzenden und der Strumpfwirker Ernst Schmiedel zum Stellvertreter gewählt. Mit dem „Verband für Volksgesundheit“ in Chemnitz ging es während des Krieges allgemein bergab. Im August 1919 zentralisierten sich die Arbeitervereine in sogenannten „Arbeitersportkartellen“, und 1920 wird ein Wohlfahrtsausschuß in Rußdorf gebildet. Im Sommer 1920 veranstaltete der Limbacher Schwimmklub sein Schwimmfest im Sonnenbad, woraufhin der Wunsch nach einem eigenen Schwimmklub entstand, welcher sich dann 1921 als „Verein freier Schwimmer Rußdorf“ selbständig machte.

1925 „Freier Schwimmer Verein Rußdorf“ mit eisernem Sprungturm auf der Gartenseite des Schwimmbeckens

In Zusammenarbeit mit dem Wohlfahrtsausschuß in Rußdorf wurde 1921 nach größeren Umbaumaßnahmen für 5.000 Mark eine Kindererholungsstätte eingerichtet. Die medizinische Betreuung übernahm der Schularzt, und beim Krankenkassenverband wurde die Zulassung eines Naturheilkundigen beantragt. Bereits im Juni 1921 traf die erste Gruppe von 30 Kindern zur Verpflegung ein.

Bau der Badmauer 1921/22

Bau der Badmauer 1921/22 (nachkoloriert)

1922 wurde der zweite Teil der Betonmauer um den großen Teich fertiggestellt. Am und im Vereinshaus wurden 1924 eine Kegelbahn und ein Vereinszimmer eingerichtet, im Jahr darauf erfolgte der Bau einer Küche und eines Kellers im Vereinshaus. Nachdem 1926 eine Gasleitung zum Vereinshaus gezogen wurde, erwarb der Verein im Jahr 1928 vom Oberfrohnaer Bauern Arno Grobe weitere 1,7 ha, um die Schrebergartenanlage um 25 Gärten zu erweitern. 1929 wandelte sich der „Naturheilverein Rußdorf e.V.“ aufgrund der wachsenden Gartenanlage in den „Naturheil- und Schrebergartenverein Rußdorf e.V.“. Im gleichen Jahr wurde auf dem oberen Teil unserer heutigen Gartenanlage ein Fußballplatz angelegt, der bis ca. 1933 bestand. 1930/32 erfolgte der Ausbau des Vereinsplatzes, der Halle und der Anlage sowie des Wäldchens. Der Gemeindewald wurde von der Stadt Oberfrohna gekauft und wandelte sich nach und nach in ein Erholungsgebiet mit schön ausgebauten Wegen und Bänken zum Verweilen in der ruhigen Natur.

1934 trat der Verein unter dem Namen „Kleingärtnerverein und Naturbad e.V“ dem „Reichsbund der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands e.V.“ der Stadtgruppe Chemnitz bei. 1935 zählte der Verein bereits 92 Gärtner mit einer Gartengröße von 100 bis 600 m². Die Gartenanlage und das dazugehörige „Sonnenbad Rußdorf“, wie es im Volksmund hieß, waren im Volk sehr beliebt, und man erfreute sich nach der schweren Tagesarbeit an der Erholung in der Natur. Die Mitglieder und vor allem ihre Kinder konnten das Sonnenbad mit einigen Freikarten und anderen Vergünstigungen nutzen.

Doch kein Glück will ewig währen, denn es folgten die Schrecken des zweiten Weltkrieges. Das Übel warf seine Schatten bereits voraus, als am 16. April 1941 am Rande des Gemeindewaldes der polnische Zwangsarbeiter Leon Tobola an einer Eiche von fanatischen Nationalsozialisten erhängt wurde. Noch heute erinnert ein Gedenkstein hinter der ehemaligen Haselwiese am unteren Ende unserer Gartenanlage an dieses Verbrechen im Wahn des Rassenhasses.

Gedenkstein am Gemeindewald

Gedenkstein am Gemeindewald

Nach dem zweiten Weltkrieg ab 1945

Nach dem Krieg wurde der Verein 1946 enteignet und der Besitz an die Stadt Oberfrohna übertragen. 1949 wurde die DDR gegründet. Das Flurstück ging 1957 in das Eigentum des Volkes über, und Rechtsträger wurde die Wohnungs- und Grundstücksverwaltung der Stadt Limbach-Oberfrohna. Den Betrieb des Sonnenbades übernahm die Stadt, und das alte Vereinshaus wurde nach dem Krieg zunächst als Kindergarten genutzt, der 1957 auf die „Höhe“ der Waldenburger Straße umzog. Danach übernahm unser Gartenverein ab 1958 das Vereinshaus als Pächter und versuchte, den Betrieb der Wirtschaft mit eigener Kraft wieder in Gang zu bringen. Ein interessantes Experiment, denn hier konnte sich die sozialistische Idee vom Volkseigentum im Vergleich zum ehemaligen Vereinseigentum beweisen. Es wurde auch wirklich hart gekämpft und verschiedene Strategien von der Bewirtschaftung durch mehrere Ehepaare bis zu einem fest angestellten Wirt erprobt. Die Umsätze waren nicht schlecht und schwankten zwischen 40.000 und 60.000 Mark pro Jahr mit bis zu 1.000 Mark Gewinn für den Gartenverein. Trotzdem stand die Bewirtschaftung unter keinem guten Stern, denn die viele Arbeit wollte niemand lange ertragen. Familie Gläser hielt noch am längsten durch, bis 1970 beschlossen wurde, das Vereinshaus wieder an den Rat der Stadt Limbach abzugeben, was im Jahre 1971 unter der Bedingung geschah, daß der Saal noch weiter vom Verein genutzt werden konnte.

Vereinshaus um 1970

Vereinshaus Sonnenbad um 1970

Unser Gartenverein gehörte nach der Gründung der DDR zum „Kreisverband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter Karl-Marx-Stadt“ und nannte sich „Sparte Kleingärtner Sonnenbad“. Das Vereinsleben war vielfältig und hatte sich recht unterschiedliche Aufgaben gestellt. Dazu gab es jede Menge gewählte Verantwortliche in diversen Ämtern, wie z.B. den Vorstand, die Wirtschaftskommission, den Bauausschuß, die Kulturkommission, mehrere Gartenwarte, die Arbeitsdienstkommission, den Kassierer und die Revisionskommission. Für das Jahr 1959 hatte sich die Kulturkommission zum Beispiel folgendes Programm vorgenommen:

  • 14.2. Fastnachtsrummel
  • 14.3. Bockbierfest
  • 11.4. Bunter Abend
  • 23.5. Besuch der Sparte Bräunsdorf im Vereinsheim
  • 20. und 21.6. Sommer- und Kinderfest
  • 26.7. Wanderung nach Rabenstein
  • 8. und 9.8. Strandfest
  • 30.9. Blumenschau
  • 11.10. Obstschau
  • 24.10. Oktoberfest
  • 29.11. Lichterfest

Die Gartenanlage wurde gern genutzt, es gab lange Wartelisten und nur selten freie Gärten. Viele Mitglieder richteten sich nach und nach ein kleines grünes Paradies ein, soweit es die Mittel und Möglichkeiten in der DDR erlaubten. Gutes Obst und Gemüse waren in der sozialistischen Wirtschaft sehr begehrt. Im Jahre 1960 gab es sogar einen Beschluß der SED Ortsleitung, wonach jedes Gartenmitglied 5kg Obst abgeben sollte. Daraufhin wurde im Gartenverein beschlossen, eine Beerensammlung durchzuführen und die Beeren dem Kindergarten zukommen zu lassen. Ab 1970 konnte man Obst und Gemüse auch privat verkaufen, und zwar ganz einfach: Man stellte sich wie alle anderen in der langen Schlange des Gemüseladens an, aber anstatt einzukaufen reichte man Tomaten, Gurken oder ein paar Bündel Petersilie über den Ladentisch und erhielt einen fairen Preis dafür. Im Laufe der Zeit wurden durch die Mitglieder des Gartenvereins die Wasser- und Stromleitungen erneuert, Wege und Zäune saniert und manch schöngeschmücktes Gartenfest mit Lampion-Umzügen für die Kinder gefeiert, woran man sich gern erinnert.

Gartenfest um 1980

Gartenfest um 1980

Das Sonnenbad selbst wurde von der Stadt betrieben und ausgebaut. Ab 1978 wurde eine Umwälzanlage installiert, um die Wasserqualität im Bad zu erhöhen. 1987 wurde die Sprunggrube tiefer ausgegraben und die Mauern repariert, immer noch mit viel Muskelkraft.

Ausbau der Sprunggrube 1987

Ab 1989 erschienen plötzlich seltsame Autos, und in kürzester Zeit vervielfachte sich der Verkehr auf den Straßen.

Wendezeit um 1989

Garten-Vereinsschuppen zur Wendezeit um 1989

Zeit nach dem Untergang der DDR ab 1989

Pünktlich 100 Jahre nach der Gründung unseres Vereins gab es einen erneuten Umbruch. Nach dem Ende der DDR wurde unser Verein 1993 wieder unter dem Namen „Kleingärtner- und Naturheilverband e.V. Sonnenbad“ registriert, aber alle Versuche, den 1946 enteigneten Grundbesitz wiederzubekommen, schlugen leider fehl. Das Grundstück ging 1997 in das Eigentum der Stadt Limbach-Oberfrohna über, und entsprechend ist nun jedes Jahr eine ordentliche Pacht fällig. Im Zuge der Wende wurde das alte Vereinshaus im Sonnenbad abgerissen und zwei Beach-Volleyballplätze aufgeschüttet.

Haselwiese mit Zeltlager in den 80iger Jahren

Auch die historische Haselwiese am Waldrand unterhalb der Gartenanlage, die früher gern als Spielplatz von den Kindern genutzt wurde, verschwand und wurde von der Stadt aufgeforstet. 2003 bekam die Gartenanlage eine moderne Schranke am Eingangstor, um die sommerliche Autolawine in Richtung Sonnenbad etwas zurückzuhalten. Zwischen 2004 und 2006 wurde der alte Vereinsschuppen abgebaut und im Garten Nr. 1 mithilfe zweier moderner Baucontainer wieder errichtet. Am Ort des alten Vereinsschuppens entstand ein Parkplatz für die Gartenmitglieder.

Neue Vereinslaube

Neue Vereinslaube

Im Jahre 2009 wurde das 120igjährige Bestehen unseres Vereins gebührlich mit viel Spaß und Spiel sowie der Musik einer Jugendband gefeiert.

Gartenfest 2009

120 Jahre Gartenverein – Gartenfest 2009

Das neueste Ereignis unserer Chronik ist derzeit der Umbau des Sonnenbades in den Jahren 2016 – 2018. Nach „nur“ einem Jahr Verspätung zur geplanten Eröffnung entstand eine todschicke neue Anlage mit Edelstahlbecken, Kinderrutsche und Sprudelspaß, neuen Sprungtürmen, einem Babybecken, einem neuen Gebäude für mehr Umkleidekabinen, sanitäre Einrichtungen und einem Imbiß mit Sonnenterasse und natürlich auch jeder Menge neuer Technik. Das wird schon am Anfang des Sommers 2018 gern und viel genutzt.

Sonnenbad nach Umbau 2018

Sonnenbad nach Umbau 2018

Nach der Wende 1989 hatte das allgemeine Interesse für Kleingärten nachgelassen. Es gab immer wieder freie Gärten, und manche Besitzer waren auch schnell wieder verschwunden. Dafür nahm die allgemeine Bürokratie zu, und gerade jüngere Menschen haben heutzutage neben der Arbeit kaum noch Zeit, und wenn, dann sind die Ziele wesentlich höher gesteckt als das Pachten eines Kleingartens, der ja auch Arbeit und Mühe macht. Wir sind aber froher Hoffnung, dass auch hier irgendwann die Gründungsidee unseres Vereins wieder lebendig wird, und die Menschen mehr und mehr ihr Heil in der Natur und einem freundlichen Miteinander suchen. Manche Gärten werden nun bereits in der 3. Familiengeneration bewirtschaftet, und wir wünschen uns, dass diese alte Tradition der Kleingärten auch weiterhin erhalten bleibt.


Historische Eindrücke aus der Gründungszeit

Der Rußdorfer Naturheilverein

ein Artikel vom Rußdorfer Chronisten Hans Lange

Schon oft erwähnte ich die Bevölkerungsexplosion Rußdorfs in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Der Wohnungsbau kam da nicht mit. Das führte dazu, daß zusammengerückt werden mußte.

Große Familien wohnten oft in viel zu kleinen Wohnungen mit Dachkammern. Oft lebten 6 und mehr Personen in zwei kleinen Räumen. Ein eigenes Bett war da schon eine Rarität. Auf engsten Raum wurde zusammengerückt. Schon die Erledigung der Schularbeiten wurde zum Problem, weil der einzigste Tisch für Haus- und Heimarbeiten gebraucht wurde. In der Schule nahm man darauf keine Rücksicht. Die Kinder aus dem übervölkerten Zuhause wurden dort ein zweites Mal bestraft, wenn die Hausaufgaben fehlten. Oft waren die Kinder auch Mitverdiener beim Zeitungsaustragen oder beim Bauer in der Landwirtschaft. Krankheiten konnte man sich nicht leisten, denn es fehlten Geld für Arzenei und für den Doktor, Platz und Zeit für eine Heilbehandlung. Da mußte doch etwas getan werden.

Man machte aus der Not eine Tugend und gründete 1889 den Naturheilverein. Naturheilkunde, das ist die Methode, durch den Aufenthalt in der Natur mit Wasserkuren, Sonnenbädern, Bewegungstherapie und natürlichen Mitteln die Gesundheit zu fördern und die Menschen widerstandsfähig zu machen. Die Gründungsmitglieder, unter anderen Theodor Sebastian, Valentin Irmscher, Grünz und Friedrich hatten damit eine hervorragende Idee, die sehr großen Anklang fand, so daß der Verein wuchs und wuchs. Ein Grundstück am Gemeindewald wurde bis in die letzte Ecke genutzt, um die Menschen aus der häuslichen Enge zu holen und sie mit den Praktiken der Naturheilung bekanntzumachen. Und weil jeder jeden kannte und keiner zurückstehen wollte, wurde im Sonnenbad nach und nach ein kleines Paradies für jedermann geschaffen. Mitzumachen war Ehrensache und Selbstverständlichkeit, denn die Einrichtung kam schließlich auch wieder jedem zugute.

Wie schon der Name Sonnenbad sagte, begann alles mit der Schaffung entsprechender Voraussetzungen für den Aufenthalt in der Natur und in der Sonne. Es wurde geebnet, gesät und gepflanzt, eine nette Oase geschaffen. Hier war man frei von den Sorgen des Alltags, konnte sich ausruhen, in der Sonne baden und die schöne Umgebung genießen. Licht, Wärme, Ozon und etwas für das Auge – das war etwas für die Menschen. Hier konnte man den schweren Alltag für kurze Zeit vergessen, ausspannen unterm freien Himmel in einer Atmosphäre, an der man selbst mit gebaut hatte.

Naturheilbad Rußdorf um 1910

Naturheilbad Rußdorf um 1910

Immer neue Einfälle wurden verwirklicht. So nutzte man die Quellen der näheren Umgebung, um ein Wasserreservoir zu schaffen, aus dem schließlich nach unzähligen Veränderungen und Erweiterungen der heutige Badeteich Sonnenbad entstand. Besonders schwachen Schulkindern verordnete man eine Kur mit Sonnen- und Wannenbädern und entsprechender Verpflegung, Zunächst grenzte man den Badeteich mit einem niedrigen Zierzaun ab. Mit vielen Sitzmöglichkeiten um den Teich gab man alten und gebrechlichen Menschen die Möglichkeit, dem Treiben im Wasser zuzuschauen. Der Schwimmverein spielte Wasserball und lud zu Pantomimen ein. Schon den alten Hasen wie Selkmann Molly, Schade Alfred, Pester Fritz, Anders Kurt, dem Schwung und wie sie alle hießen, beim Treiben im Teich zuzuschauen, bereitete Vergnügen und führte zu Lachsalven. Der Spaß nahm kein Ende. Der Teich wurde auch gleichzeitig zur Fischzucht genutzt. Noch in den 30er Jahren wurde er vor der Kirmes gezogen. Die Karpfen bot man vorzugsweise den Mitgliedern an. Das brachte Geld in die Vereinskasse, das anderweitig genutzt werden konnte. Im Winter wurde das Eis des Teiches an den Gruner Ernst verkauft, der es für seinen Eiskeller brauchte.

Übrigens gibt heute der ehemalige Eiskeller ein zünftiges Wohnhaus für seinen Enkel, den Welker Klaus, ab. Das Haus ist wärme- und kältegeschützt wie kein anderes in Rußdorf. Mit dem Bau der ersten Schrebergärten entstanden neue Probleme. Sie wurden ebenfalls gelöst. Man baute die Gaststätte mit Biergarten, Kegelbahn und Kinderspielplatz. Ich selbst erinnere mich noch an die Familien Eismann und Friedrich, die die Gastwirtschaft umsichtig und freundlich mit einem guten und preiswerten Angebot an Getränken und Speisen führten. Für uns Kinder gab es dort meist ein Himbeerwasser für 20Pfg. und ein Rollmopsbrodel für 15 Pfg.. Manchmal reichte das Geld auch für ein Paar Würstchen, einen Lunakuß oder ein Nappo.

Schließlich wurde der Sportplatz für die Fußballmannschaft Falke gebaut, die Anfang der 30er Jahre vom Merkel Willy betreut wurde. Es waren die besten Fußballer von Rußdorf, die es je gab. Wiederholt spielte man gegen den DSC Dresden und andere große Mannschaften und sah nie schlecht aus. Die Namen wie Decker (Müller Fritz), Sonntag Buddel, Weise Beutel, Päßler Herbert und Karl, Stelzner Waldi, Viertel Dicker, Hunger Kurt, Roscher Herbert und Heide Pflanzer (Wolf Hans), Peters Hans und Rost Alfred sind den alten Rußdorfern heute noch geläufig.

Und die Mitglieder des Vereins waren unermüdlich tätig, damit alles in Ordnung blieb. Beck Richard, Weise Robert, Opitz Adolf, Hofmann Otto, Heinzig Paul, Stiegler Theodor, Hendel Ottomar, Lange August, Eckardt Paul, Blechschmidt Max, Richter Arthur, Rogler Wilhelm, Steidten Robert, Leutert Paul, Vollrath Hugo, Meier Franz, Schlimper Max, um nur einige zu nennen, waren damals schon 30 Jahre im Verein und wurden zum Ehrenmitglied ernannt. Langjähriger Vorsitzender mit viel…

(Zitat aus der Broschüre „Ein Rußdorfer Heimatbild“ bzw. „Rußdorfer Allerlei“ von Hans Lange (1922-2008))


Die Entstehung des Sonnenbades am Gemeindewald

(Auszug aus der Festzeitung „100 Jahre Sonnenbad“ von 2005)

Der Naturheilverein

Das am Rande des Gemeindewalds liegende „Sonnenbad Rußdorf“ wurde vom damaligen Naturheilverein errichtet. Dieser war 1889 unter dem Bestreben ins Leben gerufen worden, die für viele Arbeiterfamilien fast unlösbaren Probleme bei auftretenden Krankheiten zu lösen. Zu dieser Zeit erlebten Naturheilverfahren – basierend auf Erkenntnissen von Acricola über Heilmittel aus der Natur oder die Anwendung von Wasserkuren durch Sebastian Kneipp – einen enormen Aufschwung. Zunächst wurden lediglich Dampfkästen, Bade- und Sitzbadewannen angeschafft, die im Krankheitsfall an die betroffenen Familien ausgeliehen wurden, denn die einzelnen Familien konnten sich derartige Gerätschaften nicht leisten. Untergebracht waren die Wannen beim Vogel Moritz auf der Feldstraße. Dieser betrieb im Namen des Vereins eine Ausleihstation. Im Restaurant Stelzmann fand sich ein geeignetes Vereinslokal. Der Verein wurde vom Pester Richard geführt, die Finanzen – der Monatsbeitrag betrug 15 Pfennige – vom Hofmann Emil als Kassenwart verwaltet. Um 1900 zählte der Verein bereits über 200 Mitglieder. Bekanntmachungen verbreiteten sich durch Zirkulare, die von Mitglied zu Mitglied weitergereicht und abgezeichnet wurden.

Die Idee eines Freibades

Mit dem Erreichten gaben sich die Vereinsmitglieder jedoch nicht zufrieden. Die Idee eines Freibades entwickelte sich. Zwar war es nicht leicht, ein passendes Grundstück zu finden, doch schließlich konnte der Verein vom Bauer Gustav Grobe in Oberfrohna ein 160 mal 60 Meter großes Teilstück an der Ortsgrenze zu Rußdorf erwerben. Dies war eine sumpfige Wiese, auf der die heutige Quelle liegt. Das Geld für den Kauf wurde vom Bauer und Bretthändler Theodor Sebastian geborgt. Etwas später legte man 26 Gärten zu 6 mal 7 Metern an und verpachtete diese zum Preis von 5 Mark pro Jahr an die Vereinsmitglieder. Mit diesem Geld konnten die Zinsen für das geliehene Kapital von etwa 3000 Mark gesichert werden. Der eigentliche Freibadbau begann zu Ostern 1904. Die Quelle auf der Wiese wurde abgesichert, Dränagegraben gezogen und Rohrleitungen verlegt. Der Badeteich Hatte eine Länge von 60 Metern. Die obere Breite betrug 20, die untere 30 Meter. Oberhalb des großen Teiches wurde ein kleinerer angelegt, der als Zierteich mit Springbrunnen und Goldfischen gestaltet war. Er diente dem Vorwärmen des kalten Quellwassers, bevor es in den großen Badeteich floß. Zur damaligen Zeit lieferte die Quelle ca. 40 Liter Wasser pro Minute, so daß für das Füllen des Badeteiches etwa 6 bis 7 Wochen benötigt wurden. Für den Teichdamm verwendete man den abgestochenen Rasen, den man mit Schubkarren und einem vom Bauer Schüßler zur Verfügung gestellten Gespann transportierte.

Die Arbeit konnte von den Mitgliedern nur sonntags verrichtet werden, weil zur damaligen Zeit in den Fabriken täglich 12 Stunden gearbeitet wurde. Finanziert wurde der Bau durch Aktienvergabe an die Mitglieder. Je nach Stellung erhielten die einzelnen Mitglieder 2, 3 oder 4 Aktien. Eine Aktie hatte einen Wert von 10 Mark. Dieser Betrag wurde in Teilbeträgen von 25 Pfennigen ständig einkassiert. Im Todesfall wurde zurückgezahlt.

Die Eröffnung

1905, nach einjähriger Bauzeit, konnte das Bad eröffnet und geweiht werden. Der Rentner Clemens Thiele war der erste Bademeister. Für ein Bad mußten Erwachsene 10 Pfennige und Kinder 5 Pfennige bezahlen. Die Mitglieder des Naturheilvereins erhielten eine Anzahl Freibäder.

Grusskarte Naturheilverein Rußdorf

Grusskarte Naturheilverein Rußdorf

Bald darauf errichtete Baumeister Sußig ein hölzernes Badehaus. Dieses erhielt 4 Auskleidezellen und innen und außen je eine Dusche. Auf dem Dach war ein mit Zinkblech ausgeschlagener Holzkasten angebracht, der zum Vorwärmen des Wassers für die Duschen diente. Wenn die Dusche zur Sommerzeit häufig in Betrieb war, hatte das Wasser keine Zeit, sich aufzuwärmen. Dann kam eine Dusche einer Kneipp-Kur schon sehr nahe. Die Duschanlage war bis 1945 in Betrieb, mußte dann aber wegen Baufälligkeit entfernt werden. Verantwortlich für das Wasser war der Klempner Fritz Heinzig. Der Badeteich hatte aber noch einem anderen Zweck – die Karpfenzucht. Ende Oktober wurde der Fischbestand abgefischt, so daß sich die meisten Mitglieder zur Rußdorfer Dorfkirmes einen Karpfen kaufen konnten. Gegenüber dem unteren Teichende wurde ein mit einem 3 Meter hohen Bretterzaun umfaßtes Freilichtbad eingerichtet, natürlich streng getrennt nach Frauen und Männern. Aus dem Freilichtbad leitete sich auch der Name „Sonnenbad“ ab, der bis heute besteht. Um den Teich herum waren Bänke angeordnet, so daß man dem Treiben im Wasser – auch Wasserball und Pantomimen – zusehen konnte. Es gab einen Kinderspielplatz und eine Sandkegelbahn an der Südseite des Badehauses, die später hinter der Wirtschaftshalle – erbaut 1909 oder 1910 – durch eine Asphaltkegelbahn ersetzt wurde. 1945 ist sie jedoch bei der Sprengung eines Geschützes zerstört worden.

Grusskarte Naturheilverein Rußdorf

Grusskarte Naturheilverein Rußdorf

Beim Kauf des ersten Grundstücks 1903/04 war die Gemeinde Oberfrohna dem Verein zuvorgekommen. Sie kaufte den jetzigen Gemeindewald und errichtete die Wasserleitung. Im Jahre 1919 wurde auf den Grundstück des Bauern Theodor Esche 3-4 Meter tief gegraben. Aus der eigenen Quelle ging der Wasserstand bedeutend zurück, so daß im Wirtschaftsgebäude kein Wasser mehr zur Verfügung stand. Abhilfe schaffte 1920 eine Vertiefung der Quelle bis drei Meter. Damit wurde die Wassermenge wieder auf den alten Stand gebracht. Nur das Wasser für den Küchenbedarf mußte von der Wasserleitung genommen werden, die in der Nähe des Grundstücks vorbeiführte, und die Wasserspiele auf dem Vorwärmteich blieben seitdem außer Betrieb.

1921/22 wurde der Teich mit einer Mauer eingefaßt. Wieder leisteten die Vereinsmitglieder viele freiwillige Stunden Arbeit. Fabrikbesitzer Prester zeigte großes Interesse für das Bad und stellte zur Errichtung der Beckenmauer viele Mittel bereit. Er hatte auch schon das Material für den Springbrunnen geliefert, den die Schlosser Albin Weigel und Georg Herold gebaut haben. 1927 kaufte der Verein vom Bauer Arno Grobe für 15.000 bis 16.000 Mark noch einmal 100 Meter Grundstück dazu, um noch weitere Gärten anzulegen. Da die Gärtner ihre Gärten nicht so groß wollten, wurde der Rest des Grundstücks zu einem Fußballplatz geebnet, der bis 1933 bestand.

Sonnenbad 1933

1925 wurden an der Wirtschaftshalle erste Reparaturen notwendig. Das Holz der nur aus Fachwerk bestehenden Halle war an der Nordseite morsch geworden und verfaulte bereits. Deshalb wurde die Küche abgerissen und in den 1922 gebauten Gebäudeteil verlegt. Den Keller konnte man vergrößern und massiv errichten. Da 1925 ein „blühender Aufschwung“ herrschte, war der Verein in der Lage, den Bau aus den laufenden Einnahmen zu finanzieren. Viele Vereinsmitglieder setzten sich mit Herzblut für den Verein ein, so daß die Anlage immer wieder verbessert und verschönert werden konnte. Mit der Wirtschaftshalle hatte der Verein eine weitere Einnahmequelle, wobei sich die Preise immer an den Einkommen der Mitglieder orientierten. Damals war das Sonnenbad wohl das wichtigste Kulturzentrum in Rußdorf, und der anliegende Gemeindewald war genauso bevölkert wie vielleicht der Stadtpark in Limbach. Im Jahr 1929 verlegte man eine Wasserleitung, die mit eigenem Wasser gespeist wurde. Diese ist aber nach 1933 durch das Anlegen weiterer Gärten zu klein geworden. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 ging die gesamte Anlage im Zuge der Enteignung in Volkseigentum über.

Die Bademeister

Es waren verschieden Bademeister im Sonnenbad tätig. Einer der ersten war 1946/47 Herbert Anders, der zu dieser Zeit auf der Südstraße in Rußdorf wohnte. Von 1969-75 übernahm Kurt Wagner die Verantwortung für das Sonnenbad. Mit Hilfe der LPG bzw. des Bauern Fichtner wurde unter seiner Federführung das oberhalb der Anlage noch zutage tretende Wasser in die eigene Quelle geführt. Nun benötigte das Füllen des Beckens nur noch drei Wochen. Außerdem konnten die Badegäste nun von einem Einmeterbrett in die Fluten springen.

Vereinshaus in den 80iger Jahren

Kurt Wagner und seine vielen jugendlichen Helfer begannen die Umwandlung der Anlage zu einem beliebten Freizeitbad, das seit 1976 bei Schwimm-Meister Klaus Mahn, einem Enkel des langjährigen Vereinsvorsitzenden Richard Unger, in guten Händen ist. Es wurde eine Umwälzanlage gebaut, die auch heute noch für hygienisch einwandfreies Wasser sorgt.

Bademeister Klaus Mahn bei der Vergatterung seiner Schwimmschüler

Auch die Beckenmauer hatte unter der Zeit viel gelitten und war brüchig geworden. Sie wurde 1991/92 erneuert. Vorher mußte 1987 unter dem Dreimeter-Sprungturm eine Sprunggrube angelegt werden. Die zwei Einmeter-Sprunganlagen an der Waldseite wurden entfernt. Es blieb noch ein Dreimeter-Sprungturm, der 1995 erneuert wurde. Das Freizeitangebot wurde um Tischtennisplatten, ein kleines Karussell sowie einen Volleyballplatz erweitert, der wegen seines ausgezeichneten Zustands in den Sommermonaten intensiv vom BSV Limbach-Oberfrohna und auch anderen Sportgruppen zum Trainieren und für die Ausrichtung von Turnieren genutzt wird. Die Rußdorfer lieben ihr Sonnenbad. Das moderne Freibad mit seiner stets gepflegten Anlage findet aber auch bei auswärtigen Gästen regen Zuspruch. Deshalb muß das Kleinod auf jeden Fall erhalten und auch weiterhin ausgebaut werden.

Quellen:
• Niederschrift von Otto Hofmann vom 30. Juni 1978
• Feuilleton im Stadtspiegel von Hans Lange
• Augenzeugenberichte


Weitere historische Dokumente

Eine kurze Reportage vom Sonnenbad aus den 80’er Jahren

Für weitere Informationen zu diesem Thema und weitere historische Bilder von der Gartenanlage bzw. vom Sonnenbad wären wir sehr dankbar.
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